Haben Sie sich auch immer gefragt, was eigentlich die geheimnisvollen Buchstabenkombinationen hinter den Tee-Namen von Schwarztees bedeuten? Nun, eigentlich ist es ganz einfach. Dazu muss man nur wissen, dass es bei Schwarztee drei Blattgrade gibt, die wiederum in verschiedene Blattsortierungen eingeteilt werden.
Die Blattgrade von Schwarztee
Orange Pekoe: Ist die generelle Bezeichnung für das Schwarzteeblatt. Orange Pekoe kann sowohl das lange, große vollständig erhaltene Teeblatt bezeichnen, als auch die nachfolgenden Blattgrade, die aus diesem Teeblatt gewonnen werden: Broken und Fanning.
Broken: Der Broken hat kleinere Blätter. Sie wurden nicht, wie der Name vermuten lässt, "gebrochen", sondern mechanisch zerkleinert. Sie sind meist dunkler, aber sehr aromatisch im Geschmack.
Fanning: Hier sind die Teeblätter lediglich ca. 1 mm klein.
Dust: Der Dust die kleinste Aussiebung des Blatt-Tees und eigentlich nur noch als Staub zu bezeichnen (englisch: Dust), weniger als Blatt. Fanning und Dust werden ausschließlich für Aufgussbeutel verwendet, da sie sehr ergiebig, schnell färbend und kräftig sind.
Woher die Bezeichnung Orange Pekoe kommt, ist nicht mehr bekannt. Das Wort "Orange" hat auf jedenfall nichts mit der Frucht zu tun. Es gibt vielmehr zwei Theorien:
Die erste Theorie: Die niederländische Ost-Indien-Kompanie spielte eine zentrale Rolle bei der Einführung von Tee in Europa und möglicherweise wurde dieser als "Orange" bezeichnet, als "königliche" Garantie des niederländischen Königshauses Oranien-Nassau für die hohe Qualität des Tees (ursprünglich stammt der Name Oranien - bzw. niederländisch Oranje - von dem französischen Fürstentum Orange im Rhône-Tal).
Die zweite Theorie: "Orange" bezeichnet die Kupferfarbe eines qualitativ wertvollen oxidierten Teeblattes vor der Trocknung oder die orange Farbe des aufgebrühten Schwarztees.
Die Herkunft des Wortes "Pekoe" ist ebenfalls nicht bekannt. Eine Erklärung ist, dass Pekoe von der falschen Aussprache des chinesischen Wortes für "weißes Haar" (chinesisch: pe̍h-ho) stammt, was sich auf den weißen Flaum auf den jungen Teeblättern beziehen könnte.
Die Blattsortierungen innerhalb der Blattgrade
Auf den Fanning-Blattgrad gehe ich hier nicht weiter ein, da er keine Rolle im konventionellen Teehandel spielt. Hauptsächlich die Industrie benötigt für ihre Teebeutel diesen Blattgrad.
Blattsortierung für Blatt-Tee
OP –
Orange Pekoe: Der Standard in der Teeproduktion, kann lange Blätter ohne Spitzen enthalten.
F OP –
Flowery Orange Pekoe: Qualitativ hochwertiger Tee mit langen Blättern und wenig Spitzen.
F OP1 –
Flowery Orange Pekoe First Grade: Wie F OP aber nur mit den besten Blättern.
GF OP1 –
Golden Flowery Orange Pekoe First Grade: Mehr Anteile an Blattspitzen.
TGF OP –
Tippy Golden Flowery Orange Pekoe: Der Tee mit dem höchsten Anteil an Blattspitzen (Tippy).
TGF OP1 –
Tippy Golden Flowery Orange Pekoe: Wie oben, aber nur mit den besten Blättern in dieser Kategorie.
FTGF OP –
Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe: Der qualitativ wertvollste schwarze Tee mit einem sehr hohen Anteil an Blattspitzen.
Blattsortierung für Broken-Tee
BT –
Broken Tea: Gewöhnlich ein schwarzes, offenes, fleischiges Blatt.
BP –
Broken Pekoe: Der häufigste Broken.
FP –
Flowery Pekoe: Höhere Qualität als BP. Gewöhnlich ein gröberes, fleischigeres Blatt.
BOP –
Broken Orange Pekoe: Der Standardgrad unter den Broken.
F BOP –
Flowery Broken Orange Pekoe: Gröber mit einigen Blattspitzen.
F BOP F –
Finest Broken Orange Pekoe Flowery: Der feinste Broken Orange Pekoe. Höherer Anteil an Blattspitzen.
G BOP –
Golden Broken Orange Pekoe: Unebene Blätter und wenig Blattspitzen.
GF BOP1 –
Golden Flowery Broken Orange Pekoe 1: Wie G BOP, aber die Qualität der Blätter ist besser.
TGF BOP1 –
Tippy Golden Flowery Broken Orange Pekoe 1: Die Blätter sind von hoher Qualität mit einem hohen Anteil an Blattspitzen.
Einige Tee-Plantagen fügen diesen Buchstabencodes noch zusätzliche Bezeichnungen hinzu, die die Qualität des Tees näher beschreiben sollen (zum Beispiel
SFTGFOP, cl, spl. oder
Superior).